Offener Brief an die Wähler/innen der AFD in der Gemeinde Jemgum

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitbürger, Sie haben bei der Bundestagswahl die AFD gewählt. Damit haben Sie von Ihrem guten Recht als Wählerin oder Wähler Gebrauch gemacht – so wie wir andere Parteien gewählt haben. Demokratie lebt von der Vielfalt der Meinungen.

Nun sagen die Meinungsforscher, dass mindestens 60 Prozent der AFD-Wähler gar nicht das – teilweise rechtsextreme – Programm der AFD gewählt haben, sondern mit ihrer Stimme eine Enttäuschung über die etablierte Politik zum Ausdruck bringen wollten.

Gehören Sie zu diesen Menschen, die Ihrem Protest und Ihrer Enttäuschung Ausdruck verleihen wollten? Dann möchten wir sehr gerne mit Ihnen ins Gespräch kommen. Von Jemgum aus können wir die Bundespolitik nicht beeinflussen. Aber wir können miteinander dazu beitragen, dass unsere Gemeinschaft hier vor Ort lebens- und liebenswürdig bleibt. Wir können das Leben vor Ort gestalten, auch durch kommunale Politik, in der wir drei uns – ehrenamtlich – engagieren.

Als Fraktionsvorsitzende im Rat der Gemeinde Jemgum möchten wir Ihnen versichern, dass uns die Meinungen, die Sorgen, die Anliegen jedes Menschen hier vor Ort interessieren und kümmern. Deshalb möchten wir Ihnen das Gespräch anbieten: das Gespräch darüber, was vor Ort nach Ihrer Meinung zu tun ist, um das gemeinschaftliche Leben zum Wohle aller zu gestalten. Wir stehen Ihnen zum Gespräch zur Verfügung:

– Sie können uns Ihre Anliegen schreiben – und Sie werden Antwort bekommen.

– Sie können um ein Gespräch unter vier Augen bitten – und wir werden Zeit finden.

– Wenn es besondere (lokale) Themen gibt, zu denen Sie sich einmal eine öffentliche Veranstaltung wünschen, dann werden wir Gelegenheiten schaffen.

– Darüber hinaus können Sie die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung nutzen: Zum Beispiel gibt es bei jeder Ratssitzung, bei jeder Ausschusssitzung Fragestunden für Bürgerinnen und Bürger. Nutzen Sie diese gerne, uns Ihre Fragen und Anliegen mitzuteilen.

Untereinander sind wir häufig unterschiedlicher Meinung über die beste politische Entscheidung. Von diesem konstruktiven Meinungsstreit lebt die Demokratie, lebt unser Land. Deshalb werden auch Sie und wir vielleicht nicht einer Meinung über alle Themen sein. Aber Sie dürfen sich sicher sein, dass Ihre Meinung gehört und ernsthaft bedacht wird. Helfen Sie mit, in diesem Sinne eine gute Politik zum Wohle der Gemeinde zu machen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Helmut Plöger (Vorsitzender der Gruppe SPD/FDP), Annäus Bruhns (Vorsitzender der CDU-Fraktion), Dr. Walter Eberlei (Vorsitzender der Fraktion Jemgm 21)